Mittwoch, 20. April 2011

“Cuartito Azul“ heisst der Tango, indem sich ein junger Mann vom blauen Zimmer (cuartito azul) verabschiedet, das die Träume seiner Jugend beherbergt hat. Er verabschiedet sich, um in die weite Welt zu ziehen, auf der Suche nach Erfolg und Anerkennung, und weiss gleichzeitig: er wird nie wieder so glücklich sein, wie hier.

“Cuartito Azul hiess eine Milonga in Buenos Aires“, hatte mir mein damaliger Tanzartner erzählt. “Pepito Avellaneda hatte sie geführt.“ Ob das stimmt, kann ich nicht überprüfen. Es ist eine der vielen Anekdoten, die er mir in den vier Jahren zusammen (mehr oder weniger zusammen :) mit auf den Weg gegeben hat.

“Cuartito Azul wird das Lokal heissen, das ich eröffnen werde.“ – das dachte ich in 2009, als es klar wurde, dass ich mich von meinem Tanzpartner trennen würde. Ich würde ein kleines Zimmerchen mieten und blau streichen und es “Cuartito Azul“ nennen. Denn der Tango ist nicht nur schwarz und rot, wie so oft in Europa. Tango hat alle Farben. Und für mich, vor allem blau.

Es wurde nicht ein kleines Zimmer, sondern eine grosse Halle und eine der grössten Tanzflächen in Zürich. Unser Ehrgeiz ist, euch den Tango so beizubringen, dass ihr problemlos auch in Buenos Aires tanzen könnt und nicht wie viele Touristen verschämt am Rand sitzen müsst. Oder die halbleeren, zweitklassigen Milongas besucht, weil ihr im “Beso“ oder “Canning“ von der Tanzfläche wegschikaniert werdet.

Unser Hauptgewicht liegt  auf  “Tango de Salon“ – elegant, dynamisch, mit langen Schritten und präzisen Drehungen.  Wir unterrichten aber auch “Tango Milonguero“ – enger, verspielter und besonders rhythmisch. Und natürlich auch Vals und Milonga – alles in geschlossener Umarmung. Dazu gibt es Spanischkurse – denn für ein vollständiges Verständnis dieses Tanzes gehört es mit dazu, seine Poesie zu verstehen.

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